Es war bis jetzt eine spezielle Saison mit vielen abgesagten Rennen zu Beginn, guten Resultate anfangs Januar, einem heftigen Sturz in Crans-Montana, einigen verpassten Rennen und einer anschliessenden Suche nach dem Selbstvertrauen.
Meine Saison ist in Val d`Isère losgegangen. Bei diesen Rennen konnte ich nicht ganz das zeigen, was ich mir vorgenommen hatte, sammelte aber wieder wichtige Erfahrungen. Nach der Weihnachtspause ging es dann im Europacup in Zinal weiter. Da lief es mir schon besser, so konnte ich mich nach einem 9. Rang am zweiten Tag verbessern und das zweite Rennen auf dem 3. Rang beenden. Voller Selbstvertrauen reiste ich nach St. Anton. Da holte ich mir mit dem 29. Rang das zweite Mal in meiner bisherigen Karriere Weltcuppunkte in der Abfahrt und am Tag darauf schaffte ich mein zweitbestes Ergebnis im Super-G mit dem 17. Rang. Geglücktes Wochenende.
Die Vorfreude stieg somit noch mehr auf die Rennen in Crans-Montana, wo ich sehr gute Erinnerungen habe. Dann aber kam es leider anders als erhofft. Beim ersten Abfahrtstraining passierte mir ein Verschneider im falschen Moment und ich stürzte schwer. Der Sturz war der heftigste, den ich je erlebt habe. Ich konnte dankbar sein, dass es bei Schienbeinschmerzen und weiteren «kleineren» Verletzungen blieb. In diesem Moment wusste ich aber nicht, wie lange dies dauern würde. Schlussendlich musste ich mich gegen einen Start an meinen Lieblingsrennen entscheiden. Es hiess Therapie, Therapie und nochmals Therapie. Die Rennen in Garmisch standen dann ziemlich schnell wieder vor der Tür. Nach langem Hin und Her entschied ich mich dann, die Rennen zu bestreiten. Im Nachhinein war es zu früh, ich wollte aber nichts unversucht lassen, eventuell doch noch an der WM starten zu können. Die Schmerzen liessen dann nach und ich startete an den Europacupabfahrten in Santa Caterina. Die letzte Selbstverständlichkeit, die Schwünge voll anzugreifen war noch nicht da, ich konnte mich aber nach dem ersten Rennen (Platz 25) auf Platz 4 steigern.
Wie bereits erwähnt, hatte ich Glück im Unglück bei meinem Sturz. Ich war nicht out für die Saison, teilweise fühlte es sich aber trotzdem so an. Ich merkte, dass ich nicht das zeigen konnte, wie es anfangs Saison begonnen hatte. Oft hiess es, du musst nur mit Vertrauen skifahren, dann kommt es schon gut. Aber eben dieses Vertrauen, das kommt manchmal nicht so schnell wieder, wie man es sich wünscht.
In San Pellegrino standen die nächsten Speedrennen auf dem Programm. Die Piste war super und ich freute mich sehr auf diese Rennen. Ich schaffte es in der Abfahrt knapp nicht in die Punkte. Im Super-G war das Gefühl wieder voll da, der Speed auch. Ein zeitraubender Fehler liess dann ein ersehntes Resultat aber nicht zu. Für den Europacup habe ich mir sehr viel erhofft, geht es doch auch um einen Fixplatz für die nächste Saison. Mit den Plätzen 7 und 11 bin ich noch im Rennen, aber ich hatte mir ganz klar mehr erhofft. Im ersten Moment war ich aber doch etwas enttäuscht, immer noch nicht mit dieser Lockerheit und Unbeschwertheit fahren zu können, wie ich es wollte, wo ich doch nun richtig schmerzfrei war.
Nun heisst es aber, nochmals alle Kraft bündeln und mit vollem Selbstvertrauen an die Europacupfinals in Saalbach zu reisen.
Vielen Dank für die Euer Vertrauen und die bisherige Unterstützung!
Eure Rahel 🙂